Am Samstag, 6. Mai 2006, hatten die Schutzengel alle Hände voll zu tun. Bei besten Witterungsbedingungen brachten einige Skipper ihre Boote an der Krananlage im Fischereihafen zu Wasser. Kein Gedränge, keine Hektik - warum auch? Gegen 9:30 Uhr war eine Jeanneau 31 in ihr Element gesetzt worden und lag unter dem Kran. Es musste nur noch der Mast gesetzt werden. Anschließend sollte eine Sirius eingekrant werden. Das Zugfahrzeug des noch aufgetrailerten Schiffes stand mit laufendem Motor bereit. Die Skipper's Frau legte oben in der Plicht die Leinen zurecht. Der Fahrer des Unimogs schaute sich derweil das Mastsetzen von der Wasserkante aus an. Dann ein "Klack!". Die Bremse des Unimogs hatte sich gelöste und das führerlose Gespann rollte langsam auf die Kaimauer zu - Richtung Jeanneau! Die Skipperin der Sirius sprang vom Heck ihres Schiffes und landete unsanft auf dem Pflaster. Gleichzeitig rief der Kranführer laut: "Weg, weg, weg!"Schon rollte der Unimog langsam und scheinbar unaufhaltsam über die Uferkante. Die vier Männer auf der Jeanneau schafften es gerade noch, unter dem vornüberkippenden Zugfahrzeug wegzuspringen. Der Unimog erwischte mit dem linken Vorderrad einen Hafenpoller, schlug etwas quer, drückte mit dem inzwischen frei hängenden rechten Vorderrad die Seereling der Jeanneau nach unten und wurde endlich von einem Handlauf gestoppt. Die Jeanneau-Crew kamen mit einem gehörigen Schrecken davon. Auch der Unimog stand kurze Zeit später wieder an Land. Die Sirius-Skipperin musste allerdings mit einem gebrochenen Fuß von einem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Trotzdem: Glück gehabt! An diesem schönen Samstagmorgen hatten ein Poller und ein Handlauf ein noch schwereres Unglück verhindert.